Alpha, Beta, Gamma – gwonnen hamma

Heute wird den lieben Leserinnen und Lesern dieses Beitrages gleich Zweierlei geboten: Erstens ein profunder Nachbericht des Spiels Österreich gegen Griechenland, zweitens ein Gratis-Griechischkurs. Ein beinahe homerisches Drama zwischen Mythos, Euphorie, Katharsis und Ouzo…

Diese Begegnung umwob die Aura (altgriechisch für „Lufthauch“) der absoluten Bedeutungslosigkeit: ein Vorbereitungsspiel für die Nations League-Partien gegen Nordirland und Rumänien. Teamchef Franco Foda stand vor dem Dilemma (griechisch für „Zwickmühle“), auf viele vermeintliche Stammspieler verzichten zu müssen. Demzufolge war einer der hierzulande bekanntesten der 22 Protagonisten (griechisch für „Haupt- oder Erst-Handelnder“) der Rapidler Fountas (griechisch: „Fountas“), der allerdings in den Reihen der Hellenen stand.

Das Spiel begann sonderbar: Ehe die Griechen „Alpha, Beta, Gamma“ (griechisch: „A, B, C“) sagen konnten, hatten wir schon fünf Eckbälle erspielt. Fünf Corner in den ersten zweieinhalb Minuten ist möglicher Weise ein noch nie erreichter Bestwert bei Fußball-Länderspielen. Fünf völlig harmlose Corner in den ersten zweieinhalb Minuten bedeutet allerdings ganz sicher einen Eintrag in die Rekordlisten! Danach lief noch weniger zusammen. Auch die Griechen waren an Biederkeit kaum zu überbieten. Vom Mythos (griechisch für „sagenhafte Geschichte“) des Jahres 2004 , als man sich unter Rehhakles (griechisch für Otto Rehhagel) den Europameistertitel gesichert hatte, ist nicht viel übrig geblieben.

Erst die in der zweiten Spielhälfte eingewechselten Baumgartner, Gregoritsch und Lainer verliehen dem Spiel der Österreicher etwas Charisma (griechisch für: „Gnadengabe“, aus Wohlwollen gespendete Gabe“). Der unnötige Rückstand konnte innerhalb von Minuten noch in ein 2:1 umgewandelt werden und sorgte bei den 1500 wackeren Zuschauer im Wörthersee-Stadion für Euphorie (griechisch für: „vorübergehende, subjektiv wahrgenommene überschwängliche Gemütsverfassung“), bescherte den Gästen allerdings ein Katharsis-Erlebnis („Ausleben innerer Konflikte und verdrängter Emotionen zu einer Reduktion dieser Konflikte und Gefühle“). Beiderlei emotionale Paradigmen mündeten beim Betrachter in die nachhaltige Aufnahme von Ouzo (allgemeinverständliches internationales Synonym für „Beruhigungsschluck“).

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