Auch ein Underdog kann einmal gewinnen

Diesmal präsentierte die ORF-Besserwisserbande rund um Rainer Pariasek vor dem WM-Qualispiel gegen die Färöer besonders aufschlussreiche Statistiken zu Teamchef Franco Foda. Es wurden Vergleiche mit Karl Stotz gezogen, an den sich nicht einmal mehr mein 83-jähriger Vater erinnern kann. Ich brauche keine Zahlen, Foda wird als jener Teamchef in Erinnerung bleiben, der aus dem stärksten Spielerpool aller Zeiten, das Wenigste herausgeholt hat. Aber eine Statistik war dann doch überraschend: Offenbar haben wir gegen starke Gegner weniger Punkte gemacht als gegen schwache! Wer hätte das gedacht, es war hoch an der Zeit, gegen diesen Fakt was zu unternehmen und das gelang gestern gegen den vermeintlich übermächtigen Gegner von den Färöer-Inseln.
Die hochfavorisierten Färinger legten – wie nicht anders zu erwarten – los wie die Feuerwehr. Chance um Chance wurde erarbeitet, doch der österreichische Underdog verteidigte sich geschickt und taktisch klug. Man ließ die skandinavischen Angreifer einfach durchlaufen und gab Torhüter Bachmann ein ums andere Mal die Chance, seine bodenakrobatischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Zweimal rettete der glänzend disponierte Schlussmann mit einem Spagat, einmal mit einem Flickflack.
Doch es kam wie es kommen musste, wenn der vermeintlich Unterlegene sein taktisches Konzept durchzieht und mit gnadenloser Effizienz brilliert. Den einzigen Konter in der ersten Halbzeit nützten die Gäste, Kara legte ideal für Laimer auf und der konnte am leeren Tor nicht mehr vorbeischießen. 1:0 für den krassen Außenseiter!
Die zweite Halbzeit begann noch besser als die erste und Sabitzer legte den Billard-Queue an und spielte einen Zweibander – via Verteidigerfuß und Innenstange – gekonnt zum 2:0 ins Netz. Der folgende Sturmlauf der Färinger wurde immer wieder abgefangen und so mussten die bärenstarken Schafinsulaner auf ihre Wunderwaffe zurückgreifen, die sie gerne für die nächste Partie gegen stärkere Gegner geschont hätten: John Frederiksen vom Championsleague-Aspiranten SKU Amstetten betrat das Spielfeld in der 86. Minute, konnte aber auch nichts mehr ausrichten.
So ist Fußball eben, durch taktische Disziplin und eine hohe Chancenauswertung kann auch einmal eine vermeintlich viel schwächere Mannschaft einen Topfavoriten schlagen. Der 2:0-Auswärtssieg gibt uns Selbstvertrauen für die nächsten Aufgaben. Die nächste schon wird viel leichter, am Dienstag geht’s ja nur gegen den bekannt heimschwachen Jausengegner Dänemark. Do foahrma amoi so richtig drüber!

Verfolge unseren Blog auf Facebook: