Der Kranz, den ich hier an dieser Stelle dem neuen Teamchef Alexander Schriebl bei seinem Amtsantritt aus Vorschusslorbeeren gewunden habe, dürfte ihm doch um eine Nummer zu groß sein und scheint ihm über die Augen zu rutschen. Warum diese harsche Kritik zu diesem frühen Zeitpunkt? Hat er doch einen Pflichtsieg gegen die Schottinnen verbucht und dreimal gegen – auf dem Papier – übermächtige Gegnerinnen verloren. Ja eh, aber die Art und Weise gibt Anlass zur Sorge und ich sag es lieber gleich, damit es nachher nicht heißt, ich hätte nichts gesagt!
Posts von Gerald Simon
Vier Niederlagen in zwei Spielen
Der Zirkus war in der Stadt
Selbstfaller! Slapstick! So schreit es einem heute am Tag nach der bitteren Niederlage gegen Serbien aus allen Gazetten entgegen. Ich muss gestehen, dass auch mir zuerst diese beiden Wörter in den Sinn gekommen sind, nachdem das Spiel in Belgrad mit einem 2:0-Sieg für Serbien abgepfiffen wurde. Ja, das nicht erreichen der Nations League A-Gruppe war ein Selbstfaller! Und ja, es war eine Slapstickeinlage unseres Torhüters, bei der aber nur die Serben herzlich lachen konnten!
Von Rückschritten und Selbstfallern
Na, das war wohl nichts, bis gar nichts! Das österreichische Frauennationalteam lieferte in den entscheidenden Playoff-Spielen für die Euro 2025 in der Schweiz gegen die Polinnen einen klassischen Selbstfaller nach österreichischer Manier. Zuerst gönnerhafte Euphorie nach der Auslosung, weil man die Polinnen in der Gruppenphase zweimal geschlagen hatte: „Naja, schon ein starker Gegner, aber wir sind stärker!“ Je näher die Spiele kamen, umso mehr hatte man vorher schon gewonnen, selbst die Niederlage im ersten Spiel, wurde realitätsverweigernd negiert: „Im Rückspiel werden wir das sicher richten!“, um dann wirklich ein richtiges Scheißspiel abzuliefern.
Nur noch eine Hürde auf dem Weg zur EM
5:1 im Gesamtscore der beiden Playoff-Spiele gegen Slowenien auf dem Weg zur UEFA Women’s Euro in der Schweiz im nächsten Jahr. Und wenn die Euro schon in unserem Nachbarland stattfindet, dann wollen wir auch unbedingt dort hin! Was so mühelos aussieht, war es eigentlich gar nicht, obwohl am Ende der Aufstieg der Österreicherinnen nicht in Frage stand.
Vor der Pflicht kommt die Pflicht
Mit einem 4:0 gegen Kasachstan brachte sich das österreichische Nationalteam in der Nations League wieder ins Gespräch. Um im Gespräch zu bleiben, ist aber auch ein Sieg am Sonntag gegen Norwegen notwendig.
Von Pizzatorte und Babygeschrei
„Kein Auftakt nach Maß für Österreichs Fußballer!“, titelte am Tag nach dem Nations League-Spiel in Slowenien wieder einmal eine der selbsternannten österreichischen Qualitätsblätter. Ja, was will man denn eigentlich. Das österreichische Nationalteam ist an dieser Stelle bereits oft und hart kritisiert worden, aber von so einem vordergründigen ballesterischen Populismus distanzieren wir uns.
Einen Schritt nach vorne, zwei zurück
„Wir wollen gegen Deutschland zeigen, dass wir wieder einen Schritt nach vorne gemacht haben“, kündigte ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann vollmundig vor dem letzten – bereits bedeutungslosen – Gruppenspiel zur EM-Qualifikation an. Was wir dann sahen, war aber ein einziger Rückschritt. Sang- und klanglos gingen die ÖFB-Frauen in Hannover mit 4:0 unter, ohne einen einzigen vernünftigen Schuss aufs gegnerische Tor abgegeben zu haben.
Tschüss, aber auf ein baldiges Wiedersehen!
Von Depressionen zu sprechen wäre doch etwas zu viel des Schlechten, aber es liegt eine unendliche Traurigkeit über dem Tag nach dem Ausscheiden aus der EURO 24. Einerseits über die vergebene Chance bei einem renommierten Turnier einmal wirklich richtig weit zu kommen, andererseits fühlt man mit den Spielern mit, die uns über weite Strecken des Turniers so begeistert haben und die gegen die Türkei im Achtelfinale nie ihr mögliches Niveau erreichten und trotzdem als bessere Mannschaft scheiterten.
Mittendrin statt nur dabei!
Das Gewitter, das vor dem vorentscheidenden EM-Spiel Polen gegen Österreich in Berlin niederging, hatte überhaupt keine Auswirkungen auf das Spiel. Das Gewitter, das zu Matchbeginn im Nördlichen Waldviertel niederging, hingegen schon.
Ein Doppelfeature mit vielen Erkenntnissen
Science fiction – double feature, heißt es in der Rocky Horror Picture Show, aber leider wurden – wie im Kino üblich – die beiden Filme nicht hintereinander gezeigt, sondern die beiden ÖFB-Spiele Österreich gegen Serbien und Island gegen Österreich überlappten sich noch um eine ganze Halbzeit. Die Deutschen bringen das hin: Gestern die Frauen, vorgestern die Männer. Ein weiteres Statement für die Geringschätzung des Frauenfußballs seitens des ÖFB. Immerhin ging’s bei den Frauen um die EM-Qualifikation.