Black Sunday

Fällt Ihnen was auf? Man hat schon länger nichts von Claus Farnberger gehört. Normalerweise – wenn Schiedsrichter kritisiert werden – springt er reflexhaft auf und glaubt als ehemaliger Referee seine Standesgenossen verteidigen zu müssen. Nur – an diesem schwarzen Sonntag hat es auch seinen LASK erwischt. Da hört man nichts! Gar nichts!
Der Black Sunday, der schwarze Muttertag – und das ist keine rassistische Bemerkung, auch wenn sie sich gegen Schwarze richtet. Es ist zwei Schiedsrichtern gelungen insgesamt drei falsche Elfmeterpfiffe zu tätigen, der dritte pfiff gar nicht und das war auch falsch. Es ist ja nicht so, dass es um gar nichts geht, auch wenn es den österreichischen Fußball betrifft. Es geht um den Meistertitel und es geht vor allem um die Teilnahme am Europacup, wo bereits das bloße Qualifizieren schon Millionen in die leeren Vereinskassen spült. Also geht es schlussendlich um den Weiterbestand von Traditionsclubs. Man darf diese Entscheidungen nicht mehr allein überheblichen, schlecht ausgebildeten und halbblinden Personen überlassen, denen noch dazu das Talent zum aktiven Fußballer fehlt.
Vor vierzig Jahren – in meiner aktiven Zeit – waren nie die Spieler der gegnerischen Mannschaft die wahren Gegner, sondern immer die Schiedsrichter. Während man mit gegnerischen Spielern Konfliktszenen, die während des Spieles entstanden waren, nachher schiedlich, friedlich bei einem Bier ausdiskutierte, kam das mit Schiedsrichtern so gut wie nie vor. Ein „blödes Arschloch“ an einen Mitspieler gerichtet, wurde im Nachgang relativiert, eine „schwarze Sau“ nicht! Fehlpfiffe in besonders wichtigen Matches werden heute noch am Veteranenstammtisch diskutiert, der Blutdruck steigt, Schnappatmung setzt ein, das Gesicht wird knallrot und das nicht nur vom Bier. Es ist nicht auszuschließen, dass eine Fehlentscheidung aus dem vorigen Jahrhundert den einen oder anderen noch Jahrzehnte später das Leben kostet! Trotzdem war ich persönlich lange Zeit der Meinung, dass der elektronische Schiedsrichter (VAR) das Spiel nicht rettet, sondern ruiniert. Meine Meinung war immer, Fußball ist ein Spiel, das von Fehlern lebt. Ohne Fehler keine Tore und auch Schiedsrichter dürfen Fehler machen. Aber durch Schiedsrichterfehler werden ja eher Tore verhindert, man denke an nicht gegebene Elfmeter, falsche Abseitsentscheidungen oder an geschwächte Teams durch falsche Rote Karten.
Rapid-Trainer Didi Kühbauer hat seinem LASK-Kollegen Thalhammer angeboten ihr Taschengeld zusammenzulegen, damit der VAR in Österreich noch in dieser Meisterschaft eingesetzt werden kann. Ich verstehe ihn jetzt! Das Spiel ist so schnell geworden – sogar in Österreich – dass die Schiedsrichter nicht mehr mitkommen und eine elektronische Unterstützung brauchen. In halb Europa und in internationalen Begegnungen wird der VAR schon eingesetzt, in Österreich nicht. Vielleicht ist das auch ein Mitgrund, warum österreichische Referees keine internationalen Spiele mehr pfeifen. Nicht nur schwach, sondern technisch kennen sie sich auch nicht aus und halten VAR zwar nicht für ein böhmisches, so aber doch für ein rumänisches Dorf.
Vor vielen Jahrzehnten forderte Franz Beckenbauer bereits Profischiedsrichter, die Qualität würde sprunghaft steigen, wenn die Pfeifenmänner nicht nur gut verdienen würden, sondern sich auch noch voll und ganz ihrer Profession widmen könnten. Aber die UEFA fördert lieber Real Madrid oder Bayern München, als für halbwegs souverän geleitete Fußballspiele zu sorgen. Also, als Sponsoren für die Schiri-Profiliga wären sicherlich Fielmann und Pearle-Optik ansprechbar.

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