Das dreckige Dutzend

Seit das dreckige Dutzend aus England, Italien und Spanien angekündigt hat eine eigene Fußball-Super League zu gründen, vergeht kaum eine Stunde in der nicht neue Fußballwelt-Untergangsszenarien und kritische Kommentare zum Thema in allen Medien abgesondert werden. Von Andreas Herzog bis Alan Shearer haben sich auch bereits viele Granden vergangener Tage entsetzt über die neuen Ideen geäußert. Eigentlich ist alles gesagt!
Nun müssen aber auch Farnberger & Simon – die ultimativen Anwälte des ehrbaren und treuen Fußballfans – ihre kleine, aber lustige Serie „Neue Drehwürmer am Verteilerkreis“ unterbrechen und ebenfalls Stellung beziehen. Natürlich sind das Arschlöcher und die Totengräber des Fußballs wie wir ihn kennen, keine Diskussion! Zuerst übernimmt man sich mit den Ausgaben für Spielertransfers und die Infrastruktur und dann will man wieder einmal auf Kosten des ehrbaren und treuen Fußballfans seine Schäfchen ins Trockene bringen. Aber ohne uns, Freunde! Was soll diese abgekoppelte und abgehobene Eliteliga? Mich hat die Champions League schon nicht mehr interessiert, die Super League brauche ich wie ein eitriges Geschwür am Skrotum! Mich interessiert das Fortkommen des SC Gmünd, das österreichische Nationalteam und ein paar handverlesene europäische Meisterschaften. Über das Motiv zur Gründung dieser Super League hatte Gary Neville nur ein einziges Wort über: „Greed (Gier)!“. In der Krise zeigt sich der wahre Charakter, heißt es ja immer wieder und diese Auswüchse sind nur ein weiters Symptom unserer kranken Gesellschaft, die sich während Corona endgültig entsolidarisiert hat. 12 gierige Vereine entwerfen einen Plan, der auf Kosten sämtlicher anderer Vereine in ganz Europa geht!
Jetzt kommt es noch so weit, dass man der korrupten UEFA-Partie auch noch dankbar sein muss, weil sie drakonische Strafen für die Teilnahme an der Super League in Aussicht gestellt hat. Besonders interessant finde ich, dass alle Nationalspieler der betreffenden Vereine für die Nationalteams gesperrt werden sollen. Wenn man davon ausgeht, dass in Barcelona, Madrid, Mailand und bei den englischen Spitzenclubs die Leistungsträger der besten Nationalteams spielen, aber keine Österreicher, und wenn man das konsequent zu Ende denkt, dann steigen die österreichischen Chancen einen Titel zu erringen beträchtlich. Doch hier muss man hart bleiben und sich nicht in Versuchung führen lassen, zumal die Gegner des österreichischen Teams aufgrund der zuletzt gezeigten Leistungen nicht England, Italien oder Spanien heißen, sondern Nordmazedonien, Albanien und Gibraltar!
Also liebe Clubbosse des dreckigen Dutzends: Steckt euch die Super League dorthin, wo wir euch vor geraumer Zeit schon die Wachteleier in den VIP-Logen hineingesteckt haben. Und wenn ihr dann irgendwann wegen Überfüllung nicht mehr sitzen könnt, dann bleibt stehen. Vielleicht wächst dann das Verständnis für den Stehplatz und für das was der ehrbare und treue Fan will: Nämlich das Spiel an sich und kein neoliberales Hurenhaus!

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