Das Linzer Torten-Desaster

„Gemeinsam gegen Corona“ steht auf meinem wunderschönen LASK-Mundschutz, den ich nur abnehme, wenn ich schlafe und von meinem geliebten Verein träume. Derzeit sind es leider vorwiegend Albträume! Der oben zitierte Slogan, den sich die geniale Marketing- bzw. Katastrophenschutzabteilung des LASK einfallen ließ, ist höchst originell und selbst für den größten Dummkopf nachvollziehbar – sollte man meinen. Ausgerechnet wesentliche Teile der Mannschaft und des Betreuerstabes haben ihn gründlich missverstanden. „Gemeinsam gegen Corona“ setzten sie gleich mit „verbotener Weise Gemeinschaftstrainings abhalten“.
Nun gut, Dummheit gehört bestraft! In Form von einem Abzug von sechs vollen Punkten. Aber fällt euch etwas auf? Seit Wiederaufnahme des Spielbetriebes ist der LASK kaum wiederzuerkennen. Wurde vor der Corona-Krise jedes Auswärtsspiel gewonnen, fast jeder Zweikampf für sich entschieden, fast jeder Corner-Ball eingenetzt und ein Pressing durchgezogen, das selbst den seligen Ernst Happel verzaubert hätte, stolpert der LASK nun unglücklich von Niederlage zu Niederlage, während die vermeintlich sportlich so arg benachteiligten Salzburger von Galasieg zu Galasieg eilten. Man sollte sich also nicht die Frage stellen, ab wann in Corona-Zeiten trainiert wurde, sondern WIE trainiert wurde. Den sprichwörtlichen Biss hat man sich dabei ganz offensichtlich nicht geholt und aufgezuckert hat man sich höchstens durch den übermäßigen Konsum von Linzer Torte.
Sportlich ist durch dieses geheimnisumwitterte Extratraining also viel verspielt worden. Um zumindest den finanziellen Schaden in Grenzen zu halten, würde ich das eigenartige Trainingsprogramm gewinnbringend an die Welt der Pädagogik verkaufen und in den Turnunterricht für schwer erziehbare Jugendliche oder in das Bewegungsprogramm von Justizvollzugsanstalten mit besonders aggressiven Häftlingen integrieren. Damit jeder so lammfromm und handzahm agiert wie die harmlosen LASK-Spieler nach Corona.

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