Keine Woche ohne Aufregung! Da hat sich kürzlich mein Freund Gerald Simon in seinem meisterhaften Aufsatz über die Fußballfanfrau im Stile Simone de Beauvoirs und Alice Schwarzers gehörig für das weibliche Geschlecht ins Zeug gelegt – und trotzdem schenkt ihm niemand Gehör – nicht einmal seine Rapid-Familie.
Im Gegenteil – die grünweißen Fans brachten letzten Sonntag im gottverlassenen Stadion – aber schön von den Fernsehkameras eingefangen – im Vorfeld des Spiels gegen Hartberg ein Transparent mit einem grauslichen Spruch an: „Ein Stadion mit leeren Plätzen is wie a schiache oide we…“ (ich darf das hier zitieren, weil selbst ORF online hat das getan).
Dieser Slogan ist natürlich aufs Schärfste zu verurteilen. Erstens kann man ein Subjekt nicht mit einem Zeitwort vergleichen – das aber nur nebenbei. Zweitens wurden die Rapidler von den Hartbergern sportlich gewetzt –auch das nur nebenbei. Drittens ist es erfreulich, dass diese Angelegenheit bei der Ethikkommission der Bundesliga gelandet ist und sich viele Rapidler – von Didi Kühbauer abwärts – ablehnend geäußert haben. Etwas verunglückt drückte sich übrigens Ex-Teamkapitän Marc Janko im Sky-Studio aus. „Ausländerfeindlichkeit und Feminismus haben im Fußball nichts verloren“ meinte er erzürnt. Nun ja, sein kleiner Stolperer im Dickicht der „ismen“ sei ihm aufgrund seiner ehrlichen Empörung nachgesehen.
Dabei, liebe Vertreter des männlich-schwachsinnigen Geschlechts – gäbe es doch so schöne Alternativen zu diesem unheilvollen Spruch. Hier nur einige wenige Beispiele:
„Abstand halten – Hände falten!“
„Ein Stadion mit leeren Plätzen soll nicht der Maiden Stolz verletzen“
„Corona – schärf doch unsre Sinne. Es lebe hoch das Lied der Minne!“
„Klopf ma doch keine blöden Sprüche – helf ma der Oidn in der Küche!“
Vielleicht habt Ihr zusätzliche Vorschläge? Ich sende sie gerne an die Rapid-Fanzentrale weiter!