EM-Achtelfinaltag 2: Aus dem Weg, Horst!

Am zweiten Achtelfinaltag zeigten uns die tschechischen Nachbarn vor, wie man einem wankenden Riesen den Garaus macht. Die Niederländer sind genauso draußen wie der portugiesische Titelverteidiger. Aus einer Reihe von besonderen Einzelleistungen stach wieder einmal ein ORF-Mann hervor: Den Namen Dietmar Wolff wird man sich merken müssen!

Die Achtelfinalpartie Niederlande gegen Tschechien erinnerte in mancherlei Hinsicht an unser historisches Italien-Spiel einen Tag zuvor. Wie die Spieler der Squadra Azzurra, so waren auch die Oranjes souverän durch die Spiele der Vorrunde spaziert und waren hoch zu favorisieren. In der zweiten Halbzeit kam auch der niederländische Titelaspirant ins Schwimmen. Anders als wir nutzten die Tschechen diese Schwächephase. Anders als bei uns war der per Kopf erzielte Führungstreffer kein Abseits, nicht einmal ein knappes. Anders als bei uns führten ein entschlossener und scharfer Pass in den Strafraum und ein knochentrockener Schuss zum entscheidenden 2:0. Ist das Zufall, hatten die Tschechen mehr Glück als wir? Lassen wir uns die Freude über unsere tolle EM-Leistung aber nicht trüben.

Neben dem tschechischen Triumph brachte diese Begegnung aber auch aus Reportersicht eine absolute Sternstunde. Der ORF-Kommentator Dietmar Wolff, sonst eher vom Biathlon bekannt, feuerte einen ganz besonderen Gag ab. In der 57. Spielminute wurde der niederländische Spieler Quincy Promes für seinen Kollegen Donyell Malen eingewechselt. Der Stürmer Wout Weghorst, mit dem man eigentlich rechnen konnte, blieb vorerst noch auf der Ersatzbank. Da sprach Dietmar Wolff: „Quincy wird wahrscheinlich zu Weghorst gesagt haben – Aus dem Weg, Horst!“. Lange bewegten mich diese genialen Worte. Wird der talentierte ORF-Mann im Laufe des Turniers Gelegenheiten zu weiteren Bonmots dieser Qualität bekommen? Er könnte beispielsweise beim nächsten Italien-Spiel den Ergänzungsspieler Alessandro Bastoni zur Ballabgabe ermuntern („Pass, Toni!). Oder er könnte eine mögliche frühe Auswechslung des britischen Stürmerstars Marcus Rashford mit einem saloppen „Marcus war rasch fort“ kommentieren.

Eigentlich sehnt man sich da nach dem guten Robert Seeger zurück, der gerade im Ö24-TV seinen Dienst versieht und der im Juli seinen 80. Geburtstag feiert. Schon jetzt alles Gute, Robert. Und an Dietmar Wolff gerichtet: „Seeger sehen anders aus!“.

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