EM-Reiseführer für Couch-Potatoes: Amsterdam und Bukarest

Heute geht es endlich los mit der Europameisterschaft. Während sich das ewige Rom bereits für die abendliche Eröffnungspartie Italien-Türkei rüstet, sind unsere bangen Gedanken schon voll auf die Spielorte unserer eigenen Gruppe C fokussiert. Wenn es wo Punkte zu holen gibt, dann wohl eher in Bukarest als in Amsterdam.

Viele österreichische Fußballfans hätten anlässlich dieser Fußball-EM wohl erstmals rumänischen Boden betreten. Daraus wird aus bekannten Gründen nichts. Die Reize der Hauptstadt Bukarest bleiben uns vorerst verborgen. Das ist schade, denn Bukarest gilt aufgrund seiner breiten Boulevards und schönen Plätze als Paris des Ostens. In der Arena Nationala müssen wir gegen Nordmazedonien und die Ukraine die Basis für den Aufstieg in die KO-Phase legen.

Amsterdam hingegen, wo unser Spiel gegen Gastgeber Niederlande stattfindet, scheint ein noch viel schwereres Pflaster zu sein. Pessimisten hoffen (Widerspruch?), dass man die dort empfangenen Gegentore an einer Hand abzählen wird können.

Diese malerische Stadt der Grachten zählt zu den schönsten Orten Europas. Eine Stadt der Vielfalt, der Freiheit, der Absonderlichkeiten. Wo mit der Beschreibung also anfangen? Ich belasse es am besten bei einer persönlichen Anekdote:

Ich befand mich dereinst auf Dienstreise in Amsterdam und checkte erst zu mitternächtlicher Stunde im Hotel ein. Dann bekam ich noch fürchterlichen Durst und strich auf der Suche nach einem kühlen Amstel durch die finsteren Bezirke der Hotelumgebung. Aufgrund der vorgerückten Stunde war es schwer eine Kaschemme zu finden, nur ein sogenannter Coffee Shop, wo die Konsumation von Cannabis erlaubt ist, hatte noch offen. Dort hatte es sich eine Gruppe junger Israelis gemütlich gemacht, die vergnügt an ihren Geräten zogen. Ich bekam mein Bier und setzte mich zu ihnen. Da ich eher der österreichischen Volksdroge Nummer 1 verpflichtet bin und andere als im Coffee Shop dominante Rauchgewohnheiten entwickelte habe, ging ich alsbald daran mir eine Marlboro Hundert anzuzünden. Da trat der zuvor gelangweilt die Szene beobachtende Kellner hinzu und verwies mich freundlich, aber forsch, auf einen im Dunkeln befindlichen Extrabereich des Lokals. Aus meinem Plexiglas-Verschlag heraus beobachtete ich als rauchender Ausgestoßener, wie die fidele Israeli-Truppe, umspielt von schillernden Cannabiswolken, ihren gesetzlich gedeckten Lustbarkeiten nachging…

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