Noch gut zwei Wochen sind es bis zu den abschließenden Spielen der Nations League. Doch schon jetzt beenden Farnberger & Simon ihre Sommerpause. Schließlich haben wir uns ja – im wahrsten Sinne des Wortes – auch dem Schicksal unserer ÖFB-Frauen verschrieben. Die WM-Quali-Spiele gegen England und Nordmazedonien brachten die erwarteten Ergebnisse. Wer den Modus der anstehenden Playoff-Spiele verstehen will, sollte aber rasch ein Fernstudium für höhere Mathematik beginnen…
Viele unserer nationalen Fußball-Herren sind ja derzeit in ihren verschiedenen Vereinen in den internationalen Clubbewerben engagiert (Manche haben ihre Arbeit bereits wieder beendet und sinnen mit vadutzen Mienen über ihr Versagen nach). Die rotweißroten EM-Heldinnen hingegen mussten bereits wieder in der Nationalmannschaft antreten. Es galt und gilt den Schwung der Europameisterschaft mitzunehmen und sich für das nächste Großevent – die WM nächstes Jahr in Australien/Neuseeland – zu qualifizieren. Eine große Herausforderung ist hierbei freilich der abstruse, völlig abgefahrene Qualifikationsmodus!
Schon vor dem WM-Spiel gegen England am 3. 9. wusste man, dass den regierenden Europameisterinnen der erste Gruppenplatz nicht mehr zu nehmen war und Österreich ungeachtet des Resultats der zweite Platz zufallen würde. Das 0:2 nach braver Leistung zeigte deutlich auf, dass man nach braver Leistung gegen England ungefähr 0 zu 2 verliert – soweit die noch einfache Rechnung! Das anschließende Spiel gegen die Nordmazedonierinnen hingegen war weniger eine sportliche Challenge als ein harter Leistungscheck des Rechenvermögens von Spielerinnen und Fans. Um zu einem der drei besten Gruppenzweiten zu gehören, hätte Folgende passieren müssen: Irland hätte die Slowakei auswärts nicht schlagen dürfen und zusätzlich hätten weder Schottland, Wales noch Portugal exorbitant hoch gewinnen dürfen. Da Irland aber tatsächlich in der der Slowakei gewann, war dieser verworrenen Rechnerei schnell ein Ende gesetzt. Der deutliche 10:0-Sieg der Österreicherinnen änderte nichts daran, dass wir jetzt trotz Kantersieges eine Playoff-Runde mehr spielen müssen und erst nach erfolgreicher Absolvierung selbiger das nächste Level erreichen, wo wir als einer der zwei Playoff-Besten direkt für die WM qualifiziert wären, als allfälliger Dritter hingegen noch zu einem interkontinentalen Entscheidungsspiel in Neuseeland antreten müssten. Geht‘s eigentlich noch? Was haben sich die Eierköpfe der FIFA dabei gedacht? Will man möglichst große Verwirrung stiften, um das Geschehen rund um den Frauenfußball weitgehend unnachvollziehbar zu gestalten? Meine Herren aus Zürich: Barrierefreiheit sollte auch hinsichtlich eines nachvollziehbaren Wettbewerbsmodus gelten!