Die Vorrunde der 13. Frauenfußball-EM ist beendet, das Feld hat sich bereits halbiert! Wir erlebten Kantersiege historischen Zuschnitts, Enttäuschungen und eine wunderbare rotweißrote Überraschung. Eines kann man nach 24 Spielen schon mit Gewissheit sagen: Gewinnerin ist in jedem Fall der Fußball! Oder muss man schon „die Fußball“ sagen?
Naja, vielleicht gehe ich hier doch etwas zu weit und es sind mir kurz die Stuten durchgegangen. Fakt ist jedenfalls, dass unser Lieblingssport zunehmend weiblicher wird. Dies nicht nur in ganz Europa, sondern weltweit. In den USA ist ja der Frauenfußball ungemein populär, was auch mit den zahlreichen Erfolgen der „Soccer-Sissys“ zu tun hat. Der allgemeinen Erinnerung etwas entschlüpft hingegen ist das zeitgeschichtliche Faktum, dass Japan im Jahre 2011 den Weltmeisterinnentitel errang. Davon sind die japanischen Männer mindestens ebenso weit entfernt wie die unsrigen!
Zurück aber zum EM-Zwischenresümee: Bei aller Euphorie erkennt man schon einen krassen Unterschied in den Spielstärken der verschiedenen Teams. Zu den absoluten Favoritinnen aufgeschwungen haben sich die unglaublichen „White English Roses“, welche die Norwegerinnen auseinandernahmen, als handle es sich um Anfängerinnen und nicht um eine Nation, die schon einen WM-Titel errang. Doch halt, eine gmahte Wiesen ist der Finalerfolg für Mead und Co noch keineswegs. Da werden Mannschaften wie die holländische Titelverteidigerin, vor allem aber das zerstrittene, aber offensichtlich funktionierende französische Ensemble samt riesenhafter Abwehrreckin Wendie Renard etwas dagegen haben. Enttäuschend hingegen die Squadra Azzurra (zumal man gerade viel unternimmt, um den italienischen Klubfußball auf europäischer Ebene konkurrenzfähig zu machen). Mehr erhofft haben sich wohl auch die Däninnen, die uns in einem EM-Vorbereitungsspiel noch schlugen. Dafür sind die Belgierinnen (gegen die wir kürzlich gewannen), im Viertelfinale. Ungebeten, aber selbstbewusst, reklamiert sich auch die achtfache Europameisterin Deutschland ins Feld der Topfavoritinnen hinein. Um diese selbsterwählte Position zu bestätigen, müssen sie unser Team rund um Frontfrau Fuhrmann (Achtung: unfassbar gelungenes Gender-Wortspiel!) aber erst einmal im Viertelfinale schlagen…