Lieber Franco!

Lass den Kopf nicht hängen! Jede Krise birgt auch Chancen, hört man dieser Tage ja rund um die Uhr, und auch wenn uns der dänische Osterhase trotz Lockdown und Ausreisebeschränkungen vier Eier ins Nest gelegt hat, es ist nur auf den ersten Blick wirklich schlimm, auf den zweiten ist es noch viel schlimmer!
Das Gute an dem gestrigen Ergebnis ist, dass wir jetzt wissen: Diese WM-Qualigruppe wird nicht über die Tordifferenz entschieden. Das ist doch schon was! Die ORF-Schönrednerbande – mit Häuptling Helge Payer an der Spitze – braucht sich diesbezüglich nicht mehr die Köpfe zerbrechen. Auch der ÖFB-Präsident wird das Ergebnis mit Wohlwollen aufgenommen haben, ist er doch jetzt nicht mehr gezwungen sich mit entschlossener Rückgratlosigkeit der Frage eines WM-Boykotts in Katar zu stellen. Auch das hat sich weitgehend erledigt! Auch wird die Gesundheit des durchschnittlichen österreichischen Fußballfans geschont, wenn er nicht bis zum letzten Qualispieltag mitfiebern muss (Herzinfarktrisiko, Schlaganfallhäufigkeit, Alkoholmissbrauch, alles sinkt!) . Bereits am dritten Spieltag kann er sich entspannt zurücklehnen und ohne Reue auch auf die Europameisterschaft im Juni verzichten. Erwartungen gleich null, Blutdruck im Normbereich! Nordmazedonien hat gestern übrigens Deutschland auswärts geschlagen, der vermeintliche Jausengegner in unserer EM-Gruppe! Die Aussichten für den österreichischen Fußball waren schon einmal rosiger.
Lieber Franco, trotz aller Vorteile der gestrigen Niederlage, beantworte uns drei Fragen:
• Warum lässt du einen Tormann spielen, bei dem man bereits in der Schottlandpartie gesehen hat, dass ihm noch niemand erklärt hat, wann ein Tormann herauslaufen soll und wann nicht?
• Warum lässt du gegen die bekannt schnellen Dänen-Stürmer die langsamste Viererkette spielen, die du finden konntest?
• Halb Europa jagt David Alaba als Innenverteidiger oder linken Verteidiger, da scheint er seine Qualitäten zu haben. Warum muss der arme David dann als Spielgestalter im Offensivbereich herumstümpern, anstatt dass ihm verboten wird die eigene Spielhälfte zu verlassen? Vorne bringt er nichts und hinten sind die Räume offen. Bist‘ eigentlich wo augrennt? T’schuldigung, das war schon die vierte Frage und wird aus diesem Grund wieder zurückgezogen.
Jetzt liegt bereits eine Nacht zwischen jetzt und diesem traumatischen Fußballerlebnis. Wir schreiben heute den 1. April. Meine Hoffnung, dass plötzlich einer der ORF-Schönrednerbande aufspringt und schreit: „April, April! Wir haben 4:0 gewonnen! Alles gefaked!“ sinkt von Minute zu Minute. Ich fürchte, soviel Schmäh haben sie in der ORF-Redaktion auch gar nicht und mir geht er auch schon schön langsam, aber sicher aus…

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