Liebeserklärung für Boris Johnson

Ich weiß nicht, ob es Ihnen aufgefallen ist, aber einen Tag nach dem Simon & Farnberger die abartige Idee der Super League als das bezeichnet haben, was sie ist, nämlich eine raffgierige Scheißidee, ist dieses kranke Konstrukt zusammengefallen, wie das sprichwörtliche Kartenhaus. Besser noch, die potenziellen Teilnehmervereine sind umgefallen wie die Steine am Domino Day. Zuerst alle sechs englischen Vereine, dann die Italiener, Barcelona will die Fans abstimmen lassen, also auch weg. Übrig geblieben ist nur der Präsident von Real Madrid Florentino Perez, was nicht weiter überrascht, bei diesem Scheißverein.
(Da geht ja dem Vernehmen nach unser nationaler David hin – von Bayern München zu Real Madrid, besser geht’s nicht! Mit so einem Lebenslauf würden wir uns nirgends mehr bewerben. Statt Super League zu spielen kann er sich dann in den Spielen Erste gegen Reserve beweisen.).
Natürlich war der Zusammenbruch der Super League nicht ausschließlich unser Verdienst, Fanproteste aller Orten haben auch einen großen Anteil daran gehabt. Das gefällt uns, das ist das was uns antreibt! Wie schon oft postuliert: Der Fan ist der Star und jetzt hat er sich sein Spiel zurückgeholt!
Es ist aber nun auch an der Zeit einen Mann vor den Vorhang zu holen, der in der letzten Zeit oft missverstanden und von linkslinken Gutmenschen als rückgratloser Populist denunziert wurde. Oft und oft wurde er gar als Donald Trumps Zwillingsbruder denunziert. Es ist Zeit Abbitte zu leisten und die Dinge zurecht zu rücken: Die Rede ist vom hochsympathischen, gut aussehenden, für seine feine Wortwahl allseits geschätzten, umsichtigen Lenker des British Empire, dem englischen Premierminister The Right Honourable Boris Johnson! Ohne sein entschlossenes Handeln wäre die Super League auch gescheitert, aber nicht binnen 24 Stunden. Was also hat dieser ehrenwerte Mann getan, um es zu verdienen künftig als Fußball-Heiliger verehrt zu werden? Johnson versammelte die Granden der sechs abtrünnigen englischen Vereine um sich und sprach (uns liegt von diesem Treffen leider nur ein Transkript im Wiener Dialekt vor): „Huachz zua, es Voikoffan! Waunns net aufheaz mit den Bledsinn, buargma eich kane Kiebara mehr fia umsunst fia de Metsch und de Oaweitserlaubnis fia eichare Ausländer kennz eich a aufzeichna! Kane Neger mehr, kane Tschinkerln, kane Brasilos, a kane Itaker mehr, kane Spanier, kane Rumäner, nix mehr. Mia san nimma bei da EU!“ Da beugten die Granden der Abtrünnigen die Häupter, küssten den Saum des schlecht sitzenden Anzuges ihres Fürsten und taten Abbitte bei ihren Anhängern, die sie so schnöde geprellt hätten.
Wir lieben diesen entschlossenen und aufrechten Mann, auch wenn er es nur aus polittaktischen Gründen getan hat, es ist ja nicht auszuschließen, dass Boris Johnson wirklich ein Fußballfan ist.

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