Martina und Jürgen

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Nach drei Spieltagen haben wir nun bereits die Hälfte aller Teams der Frauen-EM in England in Aktion gesehen. Nach dem knappen Sieg von England über Österreich gab es drei Spiele, die vom Resultat her wesentlich klarer ausfielen. Sowohl unserer Gruppengegnerin Norwegen als auch den erweiterten Turnierfavoritinnen Spanien und Deutschland gelangen jeweils vier Tore. Unsere Nachbarinnen überraschten nicht nur mit einem Offensivfeuerwerk, sondern auch mit einer delikaten Personalie in der Chefetage. Aber davon später…

Es macht eine richtige Freude, die durchwegs flotten Spiele dieser 13. Europameisterschaft zu verfolgen. Wir sahen bereits in den ersten vier Begegnungen tolle Spielzüge, teils großartige Törhüterinnenleistungen und viele nette menschliche Gesten unter den gegnerischen Spielerinnen nach Schlusspfiff. Überhaupt nicht abgegangen sind uns die „Sterbender Schwan-Szenen“ wehleidiger Wohlstandsjünglinge nach jedem leichten Körperkontakt, welche ja leider im Männerfußball seit Jahrzehnten gang und gäbe sind.

Österreich geben die jüngsten Ergebnisse durchaus zu denken! Die Norwegerinnen erwiesen sich im indirekten Vergleich gegen die Nordirinnen als womöglich noch stärker als befürchtet. Hier wird alles zusammenpassen müssen, um „Norge“ ein Remis oder sogar mehr abzutrotzen. Die Däninnen wiederum, deren Teamchef Lars Söndergaard einst als Trainer in Salzburg, Wien und Graz wirkte, gingen gegen die achtfache Europameisterin Deutschland mit 0:4 unter. Man muss sich daran erinnern, dass wir in der Vorbereitung gegen ebendieses Dänemark verloren!

Die Berichterstattung im TV – großteils von Frauen getragen – bestach bislang durch absolute Fachkompetenz. Nur die Online-Redaktion des öffentlich-rechtlichen ORF haute ordentlich daneben. „Ex-Nationalspieler Sebastian Prödl schaute unseren Spielerinnen in Manchester auf die Beine!“, textete dieses offensichtlich letzte Bollwerk der Anzüglichkeit nach dem Eröffnungsspiel. Wir sagen: „Wir werden Euch auf die Griffel schauen müssen. Verschont Eure Keyboards vor solch schlüpfrigen Betastungen!“

Klar, nicht jeder kann solch ein Einfühlungsvermögen an den Tag legen wie Jürgen Klinsmann. Dieser errang vor mehr als 25 Jahren just in England den Europameistertitel und ist schon vor vielen Monaten in Frauenkleider geschlüpft. Gestern sorgte er als deutsche Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg für Furore…

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