Pariasek ins Home Office

Oft und oft ist hier an dieser Stelle bereits auf den ORF – beziehungsweise auf seine salbadernden und pathetischen Fußballmoderatoren und -kommentatoren – völlig zurecht eingeprügelt worden. Ich stehe aber auch nicht an, einmal etwas zu loben, wenn es etwas zu loben gibt. Wie dieser gestrige, dramatische Fußballtag während der EURO von der Moderatorin Alina Zellhofer und der Kommentatorin Anna-Theresa Lallitsch durch eine raue, aufgewühlte See geschaukelt wurde, war schon bemerkenswert.
Kein Wort zu viel aber auch keines zu wenig. Sachliche, spekulationsfreie Information und glaubwürdige Empathie mit Christian Eriksen, der auf dem Rasen minutenlang um sein Leben kämpfte. Ich bin erleichtert, dass die Sache für Eriksen offenbar noch verhältnismäßig gut ausgegangen ist. Ich bin aber auch erleichtert, dass nicht die Herren Pariasek und Polzer Dienst hatten. Ihnen wäre es sicherlich gelungen, die Situation mit ihrem überheblichen, narzisstischen Pathos noch unerträglicher zu machen, als sie ohnehin schon war. Dafür sorgte ohnehin der dritte im Bunde Helge „Helga“ Payer, der nach eigener Aussage zwischen Beten und Weinen hin und her pendelte. Oida!
Ich plädiere dafür, die Home Office-Zeiten von Pariasek und Polzer großzügig auszuweiten und noch mehr Damen ins Moderatoren-Team einzubauen. Respekt Frau Zellhofer, Respekt Frau Lallitsch, we need more of you!
Sportlich gab es durchaus die ersten Überraschungen. Die Schweiz konnte sich nicht gegen Wales durchsetzen und Finnland gewann das verkorkste Spiel gegen Dänemark. Belgien machte das erwartete und schickte die Russen daheim mit 3:0 nach Hause.
Aber meine Anspannung steigt, ich fiebere dem heutigen 18 Uhr-Termin entgegen. Je näher er kommt, desto mehr versuche ich mir einzureden, dass die schwachen Vorbereitungsleistungen und die originellen Aufstellungsvarianten des Teamchefs einzig und allein Teil eines gerissenen Bluffs sind, um die Gegner zu verwirren. Bleibt zu hoffen, dass der Clou gelingt und dass nicht die einzigen, die auf diesen Bluff hereinfallen, die eigenen Spieler sind.
Aber es muss so sein! Wie sonst ließe sich erklären, dass das österreichische Team in über 1.000 Metern Seehöhe im tirolerischen Seefeld trainiert, obwohl die Spiele in Bukarest in 91 Metern Seehöhe stattfinden. Der zweite Spielort Amsterdam liegt überhaupt 6,7 Meter unter dem Meeresspiegel. Dahinter steckt sicher ein großer Plan, den wir Normalsterbliche nicht durchschauen. Aber bereits heute um 18 Uhr werden wir Augen machen!

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