Playstation-Corona-Vater-Sohn-Trophy, Teil 1

Was soll ich euch sagen? Mein Leben oszillierte jetzt wochenlang zwischen COVID 19 und FIFA 20. Trotz zeitraubender Arbeit im Home-Office, blieb täglich doch ein wenig Zeit, die eine oder andere Partie auf der Play Station zu absolvieren. Gegenwärtig habe ich gerade einen Durchmarsch mit Scunthorpe United von der vierten in die zweite englische Fußballdivision geschafft. Ich bin ein wahrer Meister am Controller geworden. Ein Wermutstropfen jedoch bleibt: Bereits vor 15 Jahren konnte ich meinen damals 10-jährigen Sohn bei FIFA 20 nur schlagen, wenn er während des Spieles ohnmächtig oder von seiner Mutter mitten in der Partie abberufen wurde, um sich für irgendeinen Schabernack zu rechtfertigen (siehe Farnberger, Simon, Beruf: Fußballfan, Molden-Verlag, Wien, 2005). Mittlerweile ist aus dem Knaben ein Mann geworden, die hässliche Zahnlücke ist einem makellosen Gebiss gewichen und ich hatte 15 Jahre Zeit, um zu trainieren, und die habe ich genutzt!
Die Zeit ist reif, noch einmal in den Ring zu steigen und den Thron des FIFA-Silberrückens in der Simon-Sippe zurück zu erobern. Der Sohn wohnt natürlich nicht mehr im gemeinsamen Haushalt, also eine günstige Gelegenheit, den Fehdehandschuh nunmehr digital ins schon wieder spöttisch grinsende Skype-Gesicht der Unfrucht meiner Lenden zu werfen.
Bereits die Vorbereitungen waren demütigend. Nachdem ich noch nie ein Online-Spiel absolviert hatte, Experten mich nicht besuchen durften, war ich auf die telefonischen Auskünfte meines Gegners angewiesen, alle Einrichtungen zu bewerkstelligen, um mich mit meinem Widersacher zu verbinden. Erstes Aha-Erlebnis: Ich kann nicht online spielen ohne eine PS-Plus-Mitgliedschaft zu besitzen. Ich entschied mich für eine 3-Monats-Mitgliedschaft und drückte die 21,99 Euro zähneknirschend ab, das war mir der Spaß (der eigentlich keiner war) wert. Zweites Aha-Erlebnis: Mein eigener Sohn musste mich als Freund adden, sonst darf ich nicht mit ihm spielen. Was, wenn er’s nicht tut?
Er tat‘s, die Teams wurden ausgesucht, natürlich spielten wir beide mit dem Liverpooler FC (in unterschiedlichen Dressenfarben, so blöd sind wir auch nicht), um die Chancengleichheit zu wahren. Für den SK Rapid konnte ich meinen Sohn noch immer nicht begeistern und ich fürchte, das wird auch nichts mehr. Der Anpfiff ertönte…
To be continued…

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