Faschingsauftakt in Luxemburg

Zugegeben, der traditionell am 11.11. zu würdigende Faschingsauftakt war in manchen Jahren schon lustiger. Terror und Corona trüben die Laune. Einzig der abgewählte Kasperl im Weißen Haus versucht unbeirrbar, aber vergeblich, uns mit seinen Narreteien zu unterhalten. Auch das an diesem ersten Faschingsabend angesetzte Spiel Luxemburg – Österreich war wenig dazu angetan uns in heitere Stimmung zu bringen.

Obrigkeitshörig wie wir sind, widerstrebt es uns eigentlich, unserem hochgeschätzten Teamchef Franco Foda (geboren in der deutschen Karnevalshochburg Mainz) zu widersprechen. „Es gibt keine unwichtigen Länderspiele“ sagte der hohe Fußballherr im Vorfeld der Begegnung. Doch, es gibt sie, meinen wir. Und hat es sie bislang nicht gegeben, so müssten wir ab nun eine neue Kategorie der „völlig bedeutungslosen Länderspiele“ einführen, in welche wir das gestrige Spiel getrost als Paradebeispiel einordnen können.

An ein leeres Stadion haben wir uns mittlerweile leider schon gewöhnt, doch diesmal kamen weitere schaurige Begleitumstände hinzu. Die allergrößte Irritation: Unser Herbert Prohaska war quarantänebedingt erstmals seit gefühlten 50 Jahren nicht im Fernsehstudio anwesend, sodass wir mit Pariasek und Payer das Auslangen finden mussten. „Endlich haben wir die Idealbesetzung“, meinte Helge, und brachte damit überraschenderweise einen durchaus gelungenen Faschingsscherz an.

Am Bedrückendsten war aber das Spiel selbst. Schon beim Studium der Aufstellungen tat man sich schwer, die einzelnen Spielernamen dem richtigen Team zuzuordnen. Österreich spielte mit einer willkürlich zusammengestoppelten Auswahl, die lieber durch die besser zusammengespielte Mannschaft von St. Pölten (ohne Legionäre) ersetzt worden wäre. Selbst die Luxemburger schonten ihre besten Spieler für die kommenden Nations League-Begegnungen gegen die Fußballgiganten Zypern und Aserbaidschan.

Es war einfach nicht zum Anschauen! Dass wir schließlich doch noch klar mit 3:0 gewannen, lag einzig daran, dass der Luxemburger C-Elf in der zweiten Spielhälfte die Luft ausging wie einem angestochenen „Letzebuerger Fueskichelcher“. Für die ganz wenigen unter uns, die diesen luxemburgischen Fastnachtskrapfen bislang noch nicht begegnet sind, hat sich die Lektüre dieses Blogs bereits ausgezahlt, denn sie können sich über einen beachtlichen Erkenntnisgewinn freuen. Und das ist immerhin nicht nichts..

Verfolge unseren Blog auf Facebook: