Von geretteten Ärschen und Glaubensfragen

Brav bemühten sich Medien – inkl. der ORF-Schönrednerbande – die Bedeutung des bedeutungslosen Spieles Österreich gegen Israel in der WM-Qualifikationsgruppe F hysterisch aufzupimpen, dabei ist es nur für einen um etwas gegangen, nämlich für Teamchef Franco Foda. Genau genommen ist es um nichts weniger als um seinen Arsch gegangen, der ihm bis zur 62. Minute wahrscheinlich gehörig auf Grundeis gegangen ist. Beinahe wäre es dem schlauen Rabbi Ruttensteiner gelungen, den fleißigen, aber uninspirierten Calvinisten Franco Foda – nach den beiden peinlichen Niederlagen in Israel – ein drittes Mal zu düpieren. Diesmal lautete die Parole der Israeli „Tore schießen, ohne Torchancen!“, und wenn man so eine Abwehr, wie die österreichische vor sich hat, funktioniert sogar das!
Dabei tue ich mir wirklich schwer, an der österreichischen Mannschaft im gestrigen Spiel etwas auszusetzen. Sie spielte mit Herz, zeigte schöne Kombinationen, war im Positionsspiel stark verbessert, kurz sie spielte den Gegner an die Wand, ohne jedoch ins Tor zu treffen, zumindest eine Stunde lang. Und weil das aber die blöden Regeln sind, dass jene Mannschaft gewinnt, die öfter ins gegnerische Tor trifft, waren die Gäste auf der Siegerstraße, denn es stand bis zur 62. Minute absurderweise 2:1 für Israel.
Dann aber schickte der Himmelfoda dem österreichischen Teamchef eine geniale Idee. „Nimm diesen geistesabwesenden Schöpf vom Feld und bringe statt ihm den Liebling der Götter, Louis Schaub!“, raunte der Fußballgott Franco Foda ins Ohr. Und der gehorchte. Drei Minuten später erzielte Schaub den Ausgleich und weitere 10 Minuten später das 3:2. Spiel gedreht, Foda-Arsch vorläufig gerettet! Nachdem es für Juden und Christen nur einen Gott gibt, kann man die berechtigte Frage stellen, warum half der liebe Gott zu Foda und nicht zu Rabbi Ruttensteiner. Vielleicht will der Herr das österreichische Fußballvolk durch den Verbleib von Franco Foda als Teamchef für seine hoffärtige Selbstüberschätzung während der letzten EURO bestrafen. Die Wege des Herrn sind unergründlich, aber das führt uns religions-philosophisch viel zu weit von unserem Spiel weg.
Ein anerkannter Fußballexperte, der anonym bleiben möchte, bezeichnete die Einwechslung von Schaub als den einzig richtigen Spielertausch von Foda während der gesamten WM-Quali. Und das noch bevor Schaub den Siegestreffer erzielte. Das zeigt ganz schön das Dilemma in dem der österreichische Fußball im Moment steckt. Einerseits liegt hier geballte Kompetenz brach, andererseits macht man Gerhard Milletich zum ÖFB-Präsidenten, bei dem ich bei seinem Interview nach dem Spiel den Eindruck hatte, dass er nicht ganz genau wusste, was für eine Sportart er da eigentlich gesehen hat und warum er in Klagenfurt ist und nicht daheim im Burgenland.
Wurscht! Marcel Sabitzer machte dann mit einem mächtigen Weitschuss noch den Deckel drauf und das Geburtstagskind Ruttensteiner saß in der Kiste, Franco Unchained aber wieder fester im Sattel. Was aber nicht heißt, dass er es nicht noch am Montag gegen die Republik Moldau vergeigen könnte, oder in den WM-Quali Play Offs im Frühjahr. Hoffen wir das Beste für unser Fußballnationalteam.

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