Kann mir irgendjemand erklären, warum die deutsche Fußball-Frauenliga in den Zeiten der Corona fortgeführt werden durfte und die österreichische nicht? Liegt es vielleicht daran, dass an der politischen Spitze mit Angela Merkel eine Frau steht und in Österreich ein – naja – ein Mann? Liegt es vielleicht daran, dass die deutschen Kickerinnen dem Profisport zugeordnet werden und die österreichischen dem Amateursport, und somit den Renommieralkoholikern und Hangover-Badkickern aus der 3. Klasse Horner Wald gleichgestellt werden (aber immerhin gleichgestellt)? Oder liegt es vielleicht gar daran, dass den hochrangigen Fußballfunktionären und den Regierenden der Frauenfußball einfach Wurscht ist? Nein, kann nicht sein, oder? Rapid Wien hat übrigens noch immer keine Damenfußballmannschaft, nur so nebenbei.
Nein, es liegt natürlich am Geld! Laut Vereinsvertretern (kein Gender-Sternchen notwendig!) sind die notwendigen Testserien nicht finanzierbar. Na, Gott sei Dank, der Spielverderber ist der fehlende Mammon und natürlich keine Diskriminierung. Wir sind ja schließlich in Österreich und nicht in Saudi-Arabien. Aber hätte hier nicht der Sportminister? Bei den Beträgen, die uns dies Krise bereits kostet? Wegen ein paar tausend Euro?
Als die Bundesfrauengeschäftsführerin der SPÖ – auch eine Partei, die nicht gerade durch exzessive Gleichbehandlung bekannt ist – genau das forderte, wurde ihr gleich wieder in diversen Foren vorgeworfen, sinnlos die Feminismus- und Gleichberechtigungskeule zu schwingen. Was soll denn das sein, die Gleichberechtigungskeule? Mir erscheint sie als probates Werkzeug, leeren Männergehirnen etwas einzubläuen, oder bereits Eingebläuten solche Anmutungen aus den hohlen Köpfen zu schlagen. Ein bisserl schade finde ich es halt persönlich, dass sich ausgerechnet ein grüner Sportminister nicht dazu durchringen konnte, auch die Frauenliga sportlich regulär zu Ende zu bringen.
Wir nehmen zur Kenntnis, dass deutsche Fußballerinnen den deutschen Verantwortlichen das Geld für Corona-Tests wert sind, die österreichischen Kickerinnen den österreichischen Verantwortlichen aber nicht. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass an den Wochenenden, wo die Spiele angesetzt sind, die österreichischen Frauen auch zu sehr mit der Zubereitung des Sonntagsbratens beschäftigt sein müssen.