Wer fährt zur WM?

Jo, do samma wieda! Farnberger & Simon melden sich pünktlich zurück zum Onlinedienst, gerade rechtzeitig vor dem Wiedereintritt unseres Fußballnationalteams in die WM-Qualifikation. Nachdem wir uns jetzt in den letzten paar Wochen eine gute Europameisterschaft unseres Teams zu einer sensationellen zurechtgeträumt haben, stehen wir jetzt wieder auf dem Boden einer desillusionierenden Realität. Ende Juni noch hatten wir die Italiener nicht nur vor dem Abgrund, sondern sie bereits in diesen gestoßen, als der blaue Deus ex Machina, namens VAR, die Azzurri in letzter Sekunde auf wundersame Weise gerettet hat und sie bis zum Europameistertitel trug. Diesen Schwung der letzten Spiele wollten wir in die WM-Quali mitnehmen. Jetzt stehen wir vor dem Länderspieltriple Moldau, Israel und Schottland da und müssen auf fünf Schlüsselkräfte, zum Teil sogar längere Zeit, verzichten.
Den Start in die WM-Quali haben wir ohnehin schon anständig vergeigt, jetzt fallen auch noch Sabitzer, Baumgartlinger, Lainer, Kalajdzic und Schlager aus. Grillitsch hat seit der EURO keine Minute gespielt, der Mittwochstermin heute gegen Moldau bedingt, dass die Mannschaft nur ein einziges gemeinsames Training vor der ersten Partie hat. Die Voraussetzungen vor einem Länderspiel waren schon einmal besser. Das erste Mal regt sich in mir so etwas wie Mitgefühl mit unserem Teamchef Franco Foda, das aber schnell wieder vergeht! Franco höre auf Farnberger & Simon, dann kann dir nichts passieren: „Alaba links hinten, Grillitsch im Mittelfeld und Arnautovic im Sturm!“
Neun Punkte aus den nächsten drei Spielen sind gefordert, neun Punkte müssen es werden und trotzdem werden wir uns nicht mehr direkt für die WM qualifizieren, zu viel Vorsprung haben wir den Dänen bereits eingeräumt und direkt qualifizieren sich ja bekanntlicherweise ja nur die zehn Gruppensieger der Quali-Gruppen. Aber es gibt ja noch eine weitere Möglichkeit sich als Gruppenzweiter in Entscheidungsspielen zu qualifizieren, oder – wenn das auch nicht klappt – der Qualifikationsweg über die Nations League, um ebenfalls in diese Entscheidungsspiele zu kommen. Sie merken schon, der Modus ist hier noch nicht ganz eindeutig. Auch tagelange Internetrecherchen brachten keine endgültige Klarheit. Anrufe bei den ungefähr 25 Kommissionen und Beiräten der UEFA stifteten mehr Verwirrung als Erhellung. Nicht ausgeschlossen werden kann, dass die Einwohnerzahl der in Frage kommenden Länder (letzte Volkszählung) mit den geschossenen Toren (in der Nations League) multipliziert und dann durch die Gesamtschwanzlänge der Spieler (in cm) dividiert wird. Je kleiner der Wert, umso größer die Chance! Dieser Quotient wird dann zur Erstellung einer endgültigen Qualifizierungsliste herangezogen. Dem widerspricht jedoch die Vorsitzende der UEFA-Kommission für Frauenfußball, die Norwegerin Karen Espelund, vehement und kündigt ein radikales Gleichstellungspaket an. Der Vorsitzende der UEFA-Kommission für Fairplay und soziale Verantwortung, Peter Gilliéron aus der Schweiz, wiederum kann sich eine solche Vorgehensweise durchaus vorstellen. Sie sehen, die Entscheidung ist noch nicht gefallen.
Wir hoffen, dass sich unser Team von derartigen Diskussionen nicht verunsichern lässt und heute gegen Moldau einen ersten Schritt in die richtige Richtung setzt. Das Maßband bleibt vorläufig noch in der Schublade.

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