Da Hofa woar´s

Der Name des deutschen Fußballers Lars Hofer wird Ihnen kein Begriff sein. Der Kicker des unterklassigen deutschen Vereins SC Stambach spielt hier aber eine wichtige Rolle, nämlich als thematischer Brückenbauer zwischen Fußball und anderen Ärgernissen. Es geht nämlich heute um eine scharfe Abrechnung mit der aktuellen nervenvernichtenden Werbekampagne  des Mega-Greißlers Hofer, der sich mit viel Geldeinsatz in die Kundenherzen einschleicht und nicht einmal vor Leichenfledderei zurückschreckt.

Lars Hofer ist sicherlich ein talentierter junger Sportler und konnte kürzlich in der dritten Runde des Fußball-Kreispokals Pirmasens/Zweibrücken sogar einen Treffer für seinen Verein verbuchen. Er spielt allerdings in dieser aktuellen Abhandlung keine weitere Rolle mehr. Also, tschüss Lars!

Ich habe ihn nur kurzzeitig missbraucht, weil es aktuell keinen bekannten österreichischen Kicker gibt, der den wunderschönen Namen Hofer trägt. Sehr wohl aber schmückt sich ein heimischer Lebensmittelkonzern damit, der es in vielerlei Hinsicht sehr billig gibt.

„Du und ich und jeder weiß – alle kaufen alles ein zum Hofer-Preis“. Diese in Musik gebettete grammatikalische Katastrophe nistet sich derzeit in Form von Hörfunk- und TV-Spots in Millionen österreichischen Konsumentengehirnen ein. In jeder Werbepause hüpfen abstoßende Gestalten mit fetten Bäuchen in stinkenden Socken durch mein Wohnzimmer und versuchen bedrückende Pseudo-Freude zu vermitteln. Die optische Belästigung wäre ja noch hinzunehmen, die akustische Untermalung allerdings überhaupt nicht. Man bedient sich hier nämlich eines legendären Songs des unvergessenen Liedermachers Georg Danzer („Hupf in Gatsch“), der sich leider nicht mehr dagegen wehren kann. Auch der ORF fördert diesen Frevel, indem er die Hofer-Spots gegen viel Geldzuwendung in „Heavy Rotation“ über den Äther bläst.

Hier ist dem ORF-Monopolisten der Austro-Pop auf einmal wieder recht. Zu Lebzeiten Georg Danzers“ wurden Songs Made in Austria kaum auf Ö3 gespielt. Stattdessen wob der damalige Musikchef Bogdan Roščić, mittlerweile zum Staatsoperndirektor degradiert, lieber einen aalglatten und seelenlosen internationalen Soundteppich. „Da Hofa“ von Wolfgang Ambros hatte lange Jahre Sendepause, dem Hofer als Schutzkonzern unserer heutigen Schnäppchenjagdgesellschaft wird vom ORF eine gigantische Plattform geboten.

Um wieder die Kurve zu kratzen und zum Fußball zurückzukommen: Ich werde bittere Rache üben und die nächste mögliche Schlachtenbummlerfahrt nicht über Hofer-Reisen buchen…

Verfolge unseren Blog auf Facebook: