
5:1 im Gesamtscore der beiden Playoff-Spiele gegen Slowenien auf dem Weg zur UEFA Women’s Euro in der Schweiz im nächsten Jahr. Und wenn die Euro schon in unserem Nachbarland stattfindet, dann wollen wir auch unbedingt dort hin! Was so mühelos aussieht, war es eigentlich gar nicht, obwohl am Ende der Aufstieg der Österreicherinnen nicht in Frage stand.
Die beiden Spiele in Koper und in Ried weisen einige Parallelen auf und wenn sie sich schon nicht wie Zwillinge gleichen, dann doch wie Schwestern. Beide Male spielten die Österreicherinnen eine wirklich schlechte erste Halbzeit. Angsthasig, ungenau im Passspiel, fehleranfällig, Ihr versierter Beobachter fragte sich jedes Mal, wo die Fortschritte im Team von Irene Fuhrmann denn zu finden sein sollten und wurde jedes Mal in der zweiten Halbzeit eines Besseren belehrt. Es ging jeweils mit einem 0:0 in die Halbzeitpause, die Chancenauswertung ließ jeweils stark zu wünschen übrig. Während in Slowenien ab der 69. Minute die Partie durch Tore von Dunst, Puntigam und Purscheller innerhalb von sechs Minuten entschieden war, dauerte es in Ried nur bis zur 62. Minute, ehe ein Elfer von Puntigam die Österreicherinnen auf die Siegesstraße brachte, ein weiterer in der 74. Minute, ebenfalls von Puntigam verwandelt, brachte die Entscheidung. Der dritte Elfer in der 96. Minute änderte nichts mehr am Aufstieg der Österreicherinnen und brachte nur mehr den Ehrentreffer für Slowenien.
In beiden Spielen gab es runde Jubiläen zu feiern. Teamchefin Irene Fuhrmann betreute in Koper zum 50. Mal das österreichische Nationalteam und in Ried lief Kapitänin Sarah Puntigam zum 150. Mal für Österreichs Farben auf. Das ist nicht nichts, wenn man bedenkt, dass der deutsche Superstar Alexandra Popp ihre lange Karriere mit dem 145. Spiel für das deutsche Team erst kürzlich beendet hat. Wir gratulieren allen drei Damen an dieser Stelle sehr herzlich zu ihren herausragenden Karrieren.
Eine weitere Gemeinsamkeit der beiden Spiele war auch, dass jeweils Elfmeter die (Vor)entscheidungen brachten und immer von Sarah Puntigam staubtrocken verwertet wurden. In Koper war es das 2:0, in Ried waren es überhaupt gleich zwei Strafstöße, die alles klar machten und die Österreicherinnen in die nächste Runde brachten.
Was Ihr, offenbar doch nicht so versierte Beobachter, in den beiden Spielen noch gelernt hat, ist, dass die slowenische Torfrau Zala Meršnik, übrigens eine Meisterin ihres Faches, aktuell in der Women’s Premier League bei Al-Ittihad in Saudi Arabien tätig ist. Mit war bis dato nicht einmal bekannt, dass Frauen in Saudi Arabien überhaupt Fußball spielen dürfen, nachdem sie vor wenigen Jahren ja nicht einmal als Zuschauerinnen in die Stadien durften. Diese Entwicklungen sind bei nächster Gelegenheit sicherlich einer gesonderten Betrachtung wert.
Die nächsten Termine, die wir sicherlich einer genaueren Betrachtung unterziehen werden, sind der 29. November und der 3. Dezember. An diesen beiden Tagen finden die K.O.-Spiele gegen die Polinnen statt. Zuerst auswärts und dann daheim. Dass in diesen beiden Spielen eine Leistungssteigerung stattfinden muss, weiß auch Teamchefin Irene Fuhrmann: „Leistungstechnisch würde ich mir wünschen, dass wir die Eigenfehler abstellen. Polen kann uns da gefährliche werden, gerade im Umschaltspiel!“ Wir halten jedenfalls die Daumen!